Warum wir Kunst machen

Die künstlerische Ader liegt bei uns ein Stück weit in der Familie. Schon als kleiner Junge habe ich gern meinem Opa zugeschaut, wenn er an seinen Ölgemälden arbeitete. Ich fand es damals faszinierend, wie er aus einer weißen Leinwand ein farbenfrohes Gemälde erschuf.

Mein Vater ist Lithograph und hat sein Leben lang fotografiert. Er hat mich motiviert, raus in die Natur zu gehen und zu fotografieren. Meine ersten eigenen Versuche habe ich mit einer analogen Spiegelreflexkamera, einer Canon AE1 gemacht. Ich liebe die Fotografie, mir die Zeit zu nehmen raus zu gehen, meine Umwelt aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und das  Auge für Details zu schärfen.  Heute dienen mir diese Fotos oft als Vorlage oder Inspiration für Bilder, die ich malen möchte.

Von meinem, leider mittlerweile verstorbenen Onkel und meiner Tante in Canada, die wunderschönen Schmuck aus Steinen und anderen natürlichen Rohstoffen, wie Silber oder Kupfer herstellen, habe ich das Interesse auch mal über den Tellerrand zu schauen und neue Dinge auszuprobieren.

Ich liebe es mit unterschiedlichsten Medien und Techniken zu arbeiten und neue Sachen zu probieren.

Schon als Kind habe ich gern gemalt. Meine Eltern lobten fleißig jedes meiner "Kunstwerke" und behaupteten das Talent käme vom Opa. Ich werde aus den gemeinsamen Malstunden mit meinem Opa zwei Dinge nie vergessen. Zum einen malten wir damals einen gesamten Bauernhof mit allen Tieren und Traktoren, zum anderen zeigte er mir anhand von zwei Linien und zwei Punkten, was Perspektive ist.

Als Jugendliche malte ich insbesondere in Aquarell und belegte einen VHS Kurs. Mein Vater war mein größter Abnehmer und schmückte mit meinen Bildern sein Büro. Während Ausbildung  und Job verlor sich mein Antrieb Bilder zu malen und viele Jahre dachte ich nicht mehr an eigene Kunst, sondern analysierte im Studium der Kunstgeschichte die Werke anderer Künstler. Tief beeindruckt, aber auch restlos eingeschüchtert von den Werken Botticellis, da Vincis, Michelangelo, Monet, Picasso und Dalí stellte ich das Malen ein.

Seit einigen Jahren wohne ich in Ossum und verspüre wieder den Drang zu malen und zeichnen, nicht zuletzt Dank Ole, der an einer detaillierten Zeichnung mit Aquarellstiften arbeitete, als wir zusammen kamen und mich damit an eigene Bilder erinnerte.  Angesteckt von seiner Experimentierfreude, male ich heute wieder gern und habe mein Repertoire um Pastell, Kohle und Acryl erweitert.